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76 Route 7. MADURA. Von Tuticoringebracht wurde. Eine der Skulpturen im mittleren Korridor, unter
einem Baldachin, stellt Tirumala dar. In späteren Jahren sollen
die Priester den Tirumala, als er ihrem Einfluß durch die Erfolge
des Jesuitenmissionars Robert de Nobili (1605-56) zu entgleiten
drohte, in das Allerheiligste gelockt und eingemauert haben, wäh-
rend
sie dem Volke verkündeten, der fromme König sei gen Himmel
gefahren. Die Halle dient noch jetzt zu besuchsweisem Aufenthalte
der Götzenbilder, sowie als Basar.

Etwa 1km n.ö. vom Großen Tempel liegt *Tirumalas Palast,
eines der schönsten und großzügigsten Bauwerke Indiens, jetzt als
Gerichts- und Verwaltungsgebäude hergestellt. Um einen Prunkhof
(64m lang, 43m breit) laufen wuchtige Pfeilerhallen mit hindu-
istischer
Ornamentik. Die 12m hohen Pfeiler sind mit Stuck über-
zogen
(chunâm, S. 86). In dem achteckigen, von einer 18m h.
Kuppel überwölbtem Thronsaal finden die Gerichtssitzungen statt.
Die 37m l., 21m h. ehemalige Audienzhalle ähnelt einem gotischen
Kirchenschiff. Vom Dach Aussicht, am schönsten abends.

Zu Wagen besucht man das 5km östlich vom Bahnhof gelegene
*Teppakulam, einen heiligen Teich von 365m im Geviert. Die
Umfassung, mit Badetreppen und grotesken Skulpturen, besteht
aus Granit mit dem weißroten Schiva-Anstrich. Im Teich eine
künstliche Garteninsel, deren Mitte das hohe weißgetünchte Grab-
denkmal
Tirumalas
einnimmt. Boote zur Überfahrt vorhanden.
Alljährlich im Januar oder Februar findet ein Lichterfest statt, bei
dem die Idole des Tempels auf einem Floß umhergefahren werden.
Neben dem Teich der kleine Marcammen-Tempel, mit vielen
Puppen auf dem Dach, Votivgaben von Frauen, die sich Kinder
wünschen und nach einem Bade im Teich hier übernachten. Auf
dem Rückweg sieht man ein großes Exemplar eines Banyan-Baumes
von 50-60m Wipfeldurchmesser, der dem Volke als heilig gilt.

Zu empfehlen ist folgende Abendspazierfahrt. Auf der großen
neuen Brücke über den von Kokoswäldern eingefaßten Vaigaifluß.
Im O. erblickt man im Strom einen Vischnutempel, im W. einen
Schivatempel, in den im Juli das Idol des Großen Tempels ge-
bracht
wird. Weiter am Tamkam, einem eigentümlichen Gebäude
halbmaurischen Stils, jetzt Wohnung des englischen Steuerein-
nehmers
, und an allerlei Heiligtümern zwischen Stauteichen und
Reisfeldern vorüber. In der Ferne, 8km n.ö., der Elefanten-Felsen,
mit Vischnutempel.


Madura ist Knotenpunkt für die Zweigbahn nach Mandapam
und Danushkodi, die durch eine Dampffähre direkten Anschluß an
die ceylonische Nordbahn erhält (vergl. S. 73). Die Bahn folgt dem
Lauf des wasserarmen Vaigai bis (67 M.) Ramnad und erreicht auf
der gleichnamigen Halbinsel bei (90 M.) Mandapam den äußersten
Punkt des Festlands. Sie überschreitet den Pâmban-Kanal, einen